Schüleraustausch mit Lycée Jean Zay (veröffentlicht: 31.03.2015)

Auch in diesem Jahr fand nach alter Tradition ein Schüleraustausch zwischen unserer Schule und dem Lycée Jean Zay in Jarny statt.

Zuerst fuhren wir, das heißt 9 Schüler der zehnten und elften Klassen, zusammen mit Herr Wagner und Frau Weiß, am 11.03.2015 gen Westen zu unseren Gastfamilien. Dieses Jahr bestand leider das Problem, dass nicht genügend Schüler, die das französische Profil an unserer Schule belegen und demnach die Fremdsprache lernen, mit nach Frankreich fahren wollten. Fünf von uns saßen also in dem Bewusstsein im Zug, sich die nächste Woche eher schlecht als recht verständigen zu können- wir hatten nämlich noch nie ein Wort französisch gelernt, gesprochen oder verstehen müssen.

Als wir dann am Abend nach 12 Stunden Reise in Frankreich ankamen und auf die schon wartenden Familien aufgeteilt wurden, führte dies schon zu ersten Missgeschicken und Unverständlichkeiten, die aber durch viel gute Laune und französische Gastfreundschaft schnell wieder ausgeglichen wurden. Den ersten Abend verbrachte jeder allein in seiner Familie- irgendwie schienen es alle überlebt zu haben, als wir uns am nächsten Morgen wieder vollzählig in der Schule trafen.

Aber von Tag zu Tag wurde die Verständigung einfacher, man lernte, mit welchen Mitteln man am besten erreichen konnte, was man wollte, und auf welche Weise man sich am besten mit wem unterhalten konnte- ganz zur Not musste dann eben doch der Übersetzer auf dem Handy her. Nicht zuletzt durch unser fast stündlich besser werdendes Verhältnis untereinander wurden die Tage zu einem vollen Erfolg. Wir verbrachten die Zeit teilweise mit in der Schule unserer Austauschschüler, besuchten eine Grundschule, fuhren alle zusammen nach Metz, wo wir uns unter anderem ein Museum über Robert Schuman anschauten (Nein, nicht der Musiker, sondern der Europapolitiker, gingen in Conflans in das "Musee de l?art forain et de la musique mechanique" (ein Museum über die Entwicklung mechanischer Musikinstrumente), schauten uns einen Kinofilm an und besuchten einen Jugendclub, in dem wir sogar eine Führung des stellvertretenden Bürgermeisters erhielten.

Das Wochenende verbrachte jeder individuell mit seiner Familie, wobei wir Schüler unter Eigenorganisation uns sowohl Samstag als auch Sonntag alle zusammen trafen und zumindest die Abende gemeinsam gestalteten.

Mittwoch früh, nach acht Tagen, ging es für uns deutsche Schüler dann wieder nach Hause zurück- der Abschied viel uns nicht ganz so schwer, da wir wussten, dass wir unsere französischen Freunde sieben Tage später wieder in Deutschland begrüßen dürfen. Mit einem letzten original französischen Croissant zum Frühstück traten wir also wieder die Heimreise an, in dem Bewusstsein, am nächsten Tag wieder in die Schule zu müssen.

Die Woche allein verging wie im Flug und die Wiedersehensfreude am Zwickauer Bahnhof am 25.03. hätte nicht größer sein können. Alle schlossen sich in die Arme, froh, wieder als deutsch-französische Gruppe geeint zu sein. Und so verging die zweite Austauschwoche fast schneller als die erste.

Während wir deutschen Schüler zum Großteil am Unterricht teilnahmen, erkundeten die Franzosen Zwickau, sprachen mit Pia Findeiß, besuchten das Radio Zwickau und die Priesterhäuser.

Als gemischte Gruppe gingen wir zusammen bowlen und fuhren am Freitag mit dem Bus nach Dresden, wo alle Franzosen in heller Begeisterung bei Primark ihr Geld ausgaben (die Shoppingkette hat es noch nicht nach Frankreich geschafft). Auch hier in Deutschland versuchten wir, die Wochenenden in so großen Gruppen wie möglich zu verbringen, was uns auch weitestgehend gelang, sodass alle viel Spaß hatten.

Umso größer war die Trauer Mittwoch früh- unter Tränen verabschiedeten wir die 13 Franzosen, die in so kurzer Zeit zu so guten Freunden geworden waren, und versprachen uns gegenseitig, in Kontakt zu bleiben und uns irgendwann einmal wieder zu sehen.

Alles in allem kann man sagen, dass die zwei Wochen ein voller Erfolg waren, voller Erlebnisse und Erfahrungen, egal, ob man französisch sprach oder nicht.

Au revoir et à bientôt!

Sophie Mechtel, Klasse 10b