Segelreise 2016 - Ein Jahr Vorbereitung und trotzdem überlebt !!! (veröffentlicht: 04.06.2016)

Am 27.05.2016 ging es dann endlich los. Das erste Abenteuer bestand darin, vollständig und pünktlich anzukommen. Trotz Umsteigeschwierigkeiten, diversen Verspätungen einer nicht zu erwähnenden Gesellschaft (DB) und etlichen Staus haben dann alle den anzusteuernden "Yachthafen Marina Greifswald" erreicht.

Dort vor Ort galt es zu aller erst, unseren Proviant ausgiebig aufzustocken. Dafür war ein Kleinbus nötig, den wir dann auf beide Boote GERECHT verteilten (die gesalzene Butter ist bis jetzt nicht aufgetaucht). Unser erster Abend hielt auch einige Überraschungen für beide Crews bereit ? aber im positiven Sinne (siehe alle Bilder mit blauen, bedruckten Pullis und hellem Logo). Dieses Outfit bekleidete uns die ganze Woche.

Als es dann am zweiten Tag ernst wurde und wir eingewiesen wurden, mussten wir uns ernsthaft fragen was wir das ganze Jahr überhaupt gemacht bzw. gelernt haben. Keiner hatte wirklich Ahnung, wie das Boot zu handhaben ist. Wohl oder übel stachen wir trotz Bangen in den großen weiten Greifswalder Bodden.

Unsere Bedenken waren jedoch grundlos, denn alles erwies sich mit der Zeit als selbsterklärend.

Erster Anlaufpunkt war Gager mit Liveübertragung des Länderspieles Madrid gegen Madrid (oder Mailand?).

Am nächsten Tag ging die Reise dann weiter nach Sassnitz, wobei wir endlich die wahre Ostsee genießen konnten. Seekrankheit, fehlender Wind und starker Wellengang ermöglichten uns das Privileg einer Eskorte der Küstenwache, die uns höchstpersönlich zum Sassnitzer Hafen begleitete. Um auch wirklich sicher in den Hafen zu kommen, wartete dort noch eine zweite auf uns. Die Aladin wartete im Hafen bereits sehnsüchtig auf die Ankunft der Malik.

Im Sassnitzer Hafen gingen dann auch alle erst einmal 7-7 und durften einem ungewöhnlichen Wetterphänomen beiwohnen. (Morning Glory ? am Abend).

Ursprünglich war die weitere Reise nach Schweden geplant, diese wurde uns aber verwehrt aufgrund des starken Windes und der grünlichen Gesichtsfarbe einiger Seekadetten. Also legten wir einen Hafentag ein und schauten uns Sassnitz genauer an. Die Wellen konnten uns aber trotzdem nichts und wir beschlossen am Nachmittag, eine Trainingseinheit bei Windstärke 6 und 2m Wellenhöhe zu absolvieren. Seitdem konnte jeder das Boot auch besser einschätzen und beherrschen.

Am nächsten Tag liefen wir nichts ahnend aus den Sassnitzer Hafen aus mit dem Ziel Stralsund. Nachdem wir den Greifswalder Bodden ohne weitere Zwischenfälle durchquert hatten, wurde Aladin etwas übermütig und wagte es sogar, die Malik anzugreifen! Doch die Malik ließ dies nicht ohne weiteres auf sich beruhen und schmiedete die kreativsten Rachepläne. Der Beste (nach Empfinden der beiden Skipper) wurde schließlich erfolgreich in die Tat umgesetzt (o.b.-Schlacht). Unsere Siegertrophäe baumelte noch bis spät am Abend an unserem Baum.

Statt Stralsund legten wir im idyllischen Naturhafen Gustow an, wobei der Steg etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hier durften wir den lang ersehnten Luxus eines Strandes voll auskosten (beinahe hätten wir dabei einen Co-Skipper verloren).

Im letzten Zielhafen vor der Heimat war Kröslin. Der Weg dahin hieß nochmal gegen den Wind kreuzen, so dass die Decksmannschaften am Abend ihre Arme gut spürten! An diesem Abend machte sich allmählich Wehmut über das bevorstehende Lebewohl breit. Aber wir genossen noch den Abend in vollen Zügen. Bevor wir das letzte Mal in den Greifswalder Bodden stachen, tankten wir beide Boote voll. Die Aladin schaffte das nur mit diversen Fender-, Leine-, und Bootshaken-über-Bord-Manövern.

Kurz vor der Einfahrt in das Fahrwasser nach Greifswald ankerten wir und fast die ganze Mannschaft ging über Bord. Als dann auch Aladin wieder zu uns stieß, machten wir uns gemeinsam auf den Heimweg.

Unser letzter Abend war wieder gefüllt mit Musik (Taschentrompete, Gesang und Ukulele) und guter Laune trotz der baldigen Abfahrt. Diese wunderbare Woche voller unersetzlicher Erfahrungen und einmaliger Eindrücke ließ uns als Team zusammenfinden.

P.S.: Trotz dieses Berichtes hoffen wir, dass ihr nicht mitfahren wollt, denn wir wollen nächstes Jahr wieder mit!

C+C+C