Alle bisherigen Andachten

Die Novemberpogrome 1938 in Sachsen

Die bislang bereits an verschiedenen Orten gezeigte Ausstellung BRUCH|STÜCKE mit ihren drei separaten Ausstellungsteilen (Chemnitz/Südwestsachsen; Dresden/Ostsachsen; Leipzig/Nordwestsachsen) gibt erstmals einen Überblick über die sächsischen Novemberpogrome auch in kleineren Orten. Auf der Grundlage umfangreicher Recherchen stellt sie Menschen in den Mittelpunkt, die Verfolgte, Täter oder Zuschauer waren.

Trotz zahlreicher lokaler Forschungen sind – gerade für die kleineren Orte – viele Ereignisse, Personen, Orte und Objekte, die mit den Ereignissen des 9./10. November 1938 in Sachsen in Verbindung stehen, in den letzten acht Jahrzehnten in Vergessenheit geraten oder nur noch wenigen Personen bekannt. Sie wieder in Erinnerung zu rufen oder überhaupt erst bekannt zu machen, ist ein Hauptanliegen des Projekts.

Die Pogrome waren einerseits der Höhepunkt der fortgesetzten Radikalisierung der nationalsozialistischen Judenpolitik im Jahr 1938. In ihren Ausmaßen bildeten sie aber zugleich eine erschreckende Zäsur, nach der für die meisten Verfolgten nichts mehr so war wie zuvor.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz ihren Weg nach Zwickau in unsere Schule fand, ist noch bis Ende März zu besichtigen und steht auch Außenstehenden kostenfrei offen. Schulfremde Personen sind gebeten, hierzu einen Termin über das Sekretariat zu vereinbaren. Beim Besuch sind die jeweils gültigen Hygienebestimmungen zu beachten.

Thomas Wagner