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Sozialpraktikum im Martinshof in Rothenburg/Oberlausitz 13.09.-17.09.2021

Sozialpraktikum der Klasse 10c

was vor der ersten Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Menschen mit Einschränkungen mit einiger Unsicherheit begann, wurde eine Woche voller interessanter Erkenntnisse und bewegenden Begegnungen.

Dass Menschen mit Behinderung – sei es körperlich oder geistig – anders sind, war für viele unserer Jugendlichen nicht neu. Jedoch ihnen täglich direkt zu begegnen, sei es auf Stationen, bei der Arbeit oder im alltäglichen Leben, z.B. in der Kantine beim Mittagessen, beim Spaziergang oder anderen Beschäftigungen, war jedoch für die meisten eine völlig neue Situation. Sie galt es zu bewältigen und aufzuarbeiten. Nachbesprechungen, Auswertungsrunden oder lockere Gespräche bei Mahlzeiten oder gemeinsam verbrachten Abenden ermöglichten es, die Erfahrungen und Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. An einem Nachmittag konnten die Jugendlichen selbst Erfahrungen sammeln, wie es sich anfühlt im Rollstuhl zu sitzen und ein gewisses Gefühl dafür entwickeln, wie es ist, mit Einschränkungen zu leben.

Nicht nur die soziale Arbeit sollte im Mittelpunkt stehen, sondern auch das Erlebnis, nach gefühlt endlos langen coronabedingten Einschränkungen gemeinsam als Klasse unterwegs zu sein.

Wir kochten abends zusammen und manche entpuppten sich als wahre Meisterköchinnen und natürlich auch Meisterköche! So wurden eigens kreierte Soßen und Salate gezaubert und dabei interessante Gespräche geführt, wobei sich die Klasse teilweise ganz neu kennenlernte.

Eine gemeinsame Paddeltour in Schlauchbooten auf der Neiße, die uns auch durch einige Stromschnellen führte, war ein schöner Ausgleich zur Arbeit.

Und so war das abschließende Fazit der sozialen Arbeit im Martinshof am Ende der Woche in vielfältiger Schicht ganz einfach, wie diese Zitate der Jungen und Mädchen zeigen:

„Es war ein positives Erlebnis, die Menschen hier betreut zu haben.“

„Es ist beeindruckend, wie liebevoll hier jeder Mensch angenommen wird.“

„Diese Woche hat meine Sicht auf die Menschen verändert.“

„Wir sollten öfter dankbar sein.“

„Alle Menschen haben verschiedene Fähigkeiten.“

„Ich finde es interessant, wie unterschiedlich Menschen sein können.“

Zwei Bewohner werden uns besonders in Erinnerung bleiben. Wolfgang, der jeden von uns mit einem von ihm gezeichneten Porträt beschenkte und Dirk, der zu gern beim Kochen zuschaute und am Grillabend unter einem Baum sitzend für uns Ständchen auf seiner Gitarre spielte….

                                                           Claudia Wagner